Die erste Chemo-Therapie war natürlich aufregend für mich. Im Endeffekt waren es ca 6 Stunden im UKE. Es geht immer los mit einer Blutentnahme, um zu schauen, ob ich die Therapie antreten darf. Danach gibt es ein kurzes Gespräch mit meiner Ärztin. Dann geht es auch schon los mit der Chemo. Im Grunde liegt man dann da so 4-5 Stunden und wartet bis ein Beutel nach dem anderen in den Körper läuft. Gemerkt habe ich dann erstmal nicht viel davon. Der Wert meiner roten Blutkörperchen war wohl sehr weit unten (ca 50% unter normal), so dass ich dann zwei Tage später noch einmal hin musste und mir ein Liter Blutkonserven verabreicht wurden.
Kurz danach hab ich dann noch ne Erkältung eingefangen. An sich harmlos, doch mein Körper war ja schon angeschlagen. Da ja alle guten Dinge drei sind kamen dann noch (zu der Chemo und Erkältung) Schulterschmerzen dazu. So habe ich dann zu Ostern meinen bisherigen Tiefpunkt gesundheitlich erreicht. Am Samstag waren die Schulterschmerzen so extrem geworden, dass wir einen Notarzt gerufen haben. Ausser Schmerztabletten war da allerdings nichts zu machen. Einen Spaziergang habe ich nicht wirklich hinbekommen, war zu schnell aus der Puste und habe dann nach 5 Minuten abgebrochen. Der Kontrolltermin im Krankenhaus nach Ostern war dann auch eher unspektakulär. Mir wurde geraten weiter immer schön die Schmerztabletten (bzw. in Tropfenform) zu nehmen. Im Endeffekt habe ich die dann aber nicht mehr angerührt. Die Schulterschmerzen haben mittlerweile auch nachgelassen, trotzdem gehe ich nächste Woche zum Orthopäden. Zum letzten Wochenende hin ist tatsächlich alles besser geworden. Selbst das Essen klappt nun sehr gut, so dass ich mich bereits an nem Dönerteller mit Erfolg versucht habe. Auch der Appetit ist zur Zeit wieder voll da. Nachtschweiß und gelegentlich noch Fieber sind allerdings nicht verschwunden.
Letzten Montag hatte ich dann auch schon meine zweite Chemo gemacht. Da kannte ich ja schon die Abläufe und habe dann ganz entspannt Netflix übers Tablet geschaut, anstatt wie beim ersten Mal nur auf die Tropfen in den Beuteln zu schauen. Bis auf einen kurzen Zwischenfall, wo ich plötzlich starke Schmerzen, wie bei einer Zerrung, in den Oberschenkeln bekam (ging dann nach 30 Minuten von alleine weg) hab ich diese auch gut vertragen. Ab und zu wird mir schwarz vor Augen, wenn ich aufstehe und ein extrem nerviger Metallgeschmack im Mund sind so die Nebenwirkungen bisher. Ansonten muss ich sagen gehts mir seit der letzten Woche recht gut im Vergleich zu den letzten 5 Wochen. Hoffen wir mal, dass es erstmal so bleibt.